Themensammlung

Wenn die Masken fallen, scheint die Pandemie tatsächlich vorbei zu sein. In der Hoffnung, dass es Weltpolitisch nicht noch katastrophaler wird, wollen wir uns wieder zur Themensammlung treffen. Was treibt Euch um? Welche Themen sollen wir in der Gruppe besprechen, wer kennt vielleicht gar einen Gast, der einzuladen wäre? Habt ihr mal in's Archiv auf der Homepage geschaut, welche Themen aus den Anfangszeiten (den Gesprächskreis gibt es seit 20 Jahren!!!) euch interessieren würden?
Grundlage für unsere Gespräche bleibt immer, dass ein Abschluss durch ein befriedigendes Ergebnis nicht gewährleistet werden kann - weil kaum zu einem unserer Themen eine allein gültige Antwort gibt. Es gilt: sich austauschen, Fragen stellen, Antworten hören und sich selbst den Reim darauf machen, den man für sich stimmig findet.
Manche Themen sind aus den vorherigen Jahren immer noch unbehandelt, andere könnten wieder aufgelegt werden:

- Spielt ihr mit Scham?
- BDSM-Szenemagazin Schlagzeilen einladen
- Sicherheit (Wer macht mich frei, wenn mein Dom vom Blitz getroffen wird?)
- Öffentlichkeit (warum, wo, wie weit?)
- Vor und nach einer Session? Wie geht's uns, wie wünschen wir es uns?
- Musik bei einer Session, SMige Musik, oder Klischees über SM in der Musik

Sind die immer noch von Interesse? Jeder ist aufgefordert, mit zu überlegen und sich einzubringen, mit dem Thema, zu dem er eine Frage hat, oder Antworten und Denkanstöße geben kann.

Sollten erfreulicherweise mehr als 10 Personen kommen, wechseln wir vom kostenfreien Nebenraum in der Gastwirtschaft, in den etwas größeren (mit Zugang über den Hintereingang) legen dann aber die Raummiete gemeinsam zusammen (pro Nase, ca. 4,50 Euro)
Wer vor allem etwas essen will, sollte nach Möglichkeit eine Stunde früher erscheinen, damit gehäufte Bestellungen den Gesprächsverlauf nicht zu sehr beeinträchtigen.
Damit wir abschätzen können, wie viel wir sind, bitten wir um Anmeldung über info@SundMehr.de .

Bitte beobachtet die bekannte Mailingliste sofern es kurzfristige Änderungen gibt!

Rückschau

Mehr als ein halbes Dutzend Gesprächskreisteilnehmer traf sich am 27. Januar, um gemeinsam Themen zu sammeln, die in diesem Jahr besprochen werden sollten. Darunter auch einige, die bereits in der Anfangszeit des Gesprächskreises besprochen wurden, aber bei geänderter Zusammensetzung durchaus eine Neuauflage verdienen.
So wurde der Wunsch geäußert, der Frage auf den Grund zu gehen, ob beim Ausleben sadomasochistischer Erotik psychologische Themen unbewusst bearbeitet werden - im Sinne einer Wiederholung oder Reinszenierung. Ähnlich wurde das Thema bereits am 26. Mai 2005 im Gesprächskreis, beim Besuch einer Psychotherapeutin besprochen. Vielleicht ließe sich dies im Kontext der Fragestellung "Wie finde ich einen vorurteilsfreien Therapeuten" mit einem anderen Psychotherapeuten besprechen.
Ein anderer Vorschlag war, die verschiedenen Selbstkonzepte der Anwesenden zu beleuchten: Stellt SM eine Identität dar? Wie bildet sich überhaupt eine Identität? Betrachte ich mich als SMer, oder was macht "einen Sadomasochisten" aus - im Gegensatz zu jemandem, der dem Thema nur nicht ablehnend gegenüber steht?
Im Kreise der sieben Teilnehmer, kam fand auch die Frage "wer macht mich frei, wenn mein Dom vom Blitz getroffen wird" gefallen. Egal, ob aus Gründen des Älterwerdens, oder allgemein aus Sicherheitsaspekten - weil einfach immer unvorhergesehene Situationen entstehen können: welche Möglichkeiten der Sicherheit im autoerotischen Spiel, im Spiel zu zweit oder an der geschützten Öffentlichkeit gibt es? Ein Thema, mit der wir uns kurz vor den allgemeinen Lockdowns im Februar 2020 auseinander gesetzt hatten:
Aus dem Gespräch über dieses Thema entwickelte sich ein weiteres: Wie intim ist für mich SM? Abgesehen von technischer Sicherheit, geht es ja auch um die emotionale. Lasse ich mich von jedem hilflos machen - und gegebenenfalls quälen? Oder wie groß muss mein Vertrauen zum Gegenüber bereits sein, damit ich mich überhaupt fallen lassen kann? Das Thema wäre eine Neuauflage aus dem Jahr 2007 - vielleicht können wir es weiterentwickeln.
Nächster Vorschlag war, die Frage: Wenn das Bedürfnis, SM real - und nicht nur im Kopfkino oder durch Anregungen aus dem Internet in der Einsamkeit vor dem PC - auszuleben groß, aber die Gelegenheit knapp ist: nehme ich dann, was ich kriegen kann? Und wirkt sich hier auch die Selbstdefinition, anders zu sein, besonders verstärkend aus? Gehen wir davon aus, dass der angenommene durchschnittsnormale Mitbürger auch so eine Sehnsucht hat, seine Sexualität endlich mal auszuleben? Welchen Preis bin ich bereit zu bezahlen, wenn meine Nachfrage größer ist, als das Angebot, das sich mit bietet?
Wie ich mich selbst sehe oder wie ich gesehen werde, spielte auch beim Themenvorschlag "It's queer oder not to queer" eine Rolle. Während die Bezeichnung "Queer" eine Identität beschreibt, die von der Norm abweicht, aber vor allem auf die LSBTTIQ-Community angewandt wird, betrachten sich manche Sadomasochisten als Bestandteil des queeren Spektrums, selbst wenn sie - abgesehen von ihrer Neigung - klar heterosexuell orientiert sind. Spricht man dagegen mit Leuten, aus der LSBTTIQ-Community wird heterosexuellen BDSMern oft die Zugehörigkeit zum queeren Spektrums abgesprochen. Ist das elitär? Oder wie wichtig ist diese Selbstdefinition überhaupt? Laut Wikipedia ist in der neueren "Queer-Theorie" "...einer der wichtigsten Punkte [...] die radikale Offenheit des Begriffes queer [...], der in zahlreichen Debatten immer wieder durch Gruppen neu angeeignet werden müsse, die inkludiert werden wollen"
Gesellschaftspolitische Anklänge wird auch die Frage, ob emanzipierte Frauen sich auch unterwerfen dürfen aufwerfen - stellt sie schon für sich ein Paradox dar. Denn sich zu emanzipieren, bedeutet laut Duden: "sich aus einer die eigene Entfaltung hemmenden Abhängigkeit lösen, sich selbstständig, unabhängig machen, Gleichstellung erlangen" - darf man das (auch als emanzipierter Mann den es lt. manchen Feministinnen aber vermutlich ohnehin nicht gibt. ) also, wenn die eigene Entfaltung bedeutet, dass man sich einvernehmlich in eine Abhängigkeit und Unselbständigkeit begibt? Wer sich von radikal feminisierenden Menschen (Begriff © bei D. Nuhr) abhängig macht, wird die Frage sicher klar verneinen.
Aus all dem erwuchs noch die Frage: wie lässt sich die BDSM-Szene beschreiben, die in ähnlicher Weise bereits im März 2008 einmal besprochen wurde. Wunsch war allerdings diesmal, dass die Unterschiedlichkeit der einzelnen Subkulturen beschrieben wird - auch auf dem Hintergrund, wie sinnvoll eine Aufsplitterung und Untergliederung, statt einer integrierenden Vermischung ist.
Nach der postiven Erfahrung der Neuauflage unseres Bastelabends am Jahresende 2022, wurde überlegt, auch in diesem Jahr wieder einen anzuregen, vielleicht auch wieder, in dem erneut ein erfahrener Bastler eingeladen wird - und nicht nur Zweckentfremdung, sondern auch "Lieblingstoy" als Mitmach-Aspekt für alle ausgeschrieben wird.

Veranstaltungsdaten:

Datum: 27.01.2023
Uhrzeit 20:00 Uhr
Ort:
Anfahrt:

Anfahrt über B 14/B29:
Ausfahrt Fellbach-Süd, dann Richtung Kernen-Rommelshausen, nach der Ortseinfahrt (Kernen-Rommelshausen) im ersten Kreisverkehr rechts in die Waiblinger Straße einbiegen, diese macht dann einen Linkskurve, danach in die Hauptstraße rechts einbiegen (unmittelbar nach der Bäckerei), der Straße folgen, bis zum nächsten Kreisverkehr. In diesem rechts (erste Ausfahrt) Richtung "Alte Kelter, Sportanlagen, Kleingartenanlagen" in die Kelterstraße. Dieser ca. 650 m folgen, bis zum Sportplatz.

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrmittel siehe Homepage der VVS

Kontakt: info@SundMehr.de