Themensammlung - Welche Themen wollen wir 2014 diskutieren?

Genauso groß, wie der Einzugsbereich des Gesprächskreises SundMehr, von der Region Karlsruhe über Pforzheim, mit sporadischen Besuchern aus Mannheim, Heidelberg bis zum Bodensee oder der Region Oberschwaben ist groß, sondern auch der Erfahrungshintergrund der Teilnehmer. Von ganz alten Hasen, die über ebenso viel Lebens- wie auch SM-Erfahrung verfügen, reicht dieser über kaum nennenswerten Zugang zum Internet, bei gleichzeitig Jahre zurückliegendem, erstem Kontakt zu SM, oder rein virtuellen Kenntnissen jüngerer Teilnehmer die sich freuen, zum ersten Mal mit echten vernünftigen Menschen sprechen zu können. "Jeder der nicht absichtlich stört ist willkommen" steht in der Konzeption, was nicht nur die Initiatoren vor die Herausforderung stellt, all die verschiedenen Lebenslagen unter einen Hut zu bringen, ohne sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu beschränken, sondern auch die Teilnehmer, ihre Anliegen zu vertreten, ihre Meinungen und Gefühle in Worte zu packen und sich dennoch klar darüber zu sein, dass viele Fragen offen bleiben, ohne präzise wie Schwarz oder Weiß geklärt zu werden.
Wir wollen an diesem Abend darüber sprechen, welche Themen interessant sind, selbst wenn sie nicht jeden betreffen. Und in Erinnerung rufen, wie wir über extrem subjektive und individuelle Gefühle, die mit der Erotik verbunden werden, sprechen können, ohne anderen die Richtigkeit ihrer Empfindungen, oder der Art, wie sie benannt werden, abzusprechen. Welche Themen brauche ich und welche Atmosphäre ermöglicht mir, darüber zu sprechen?

Rückschau

24 Leute mit erotischen Vorlieben in Sachen SM, trafen sich am 31.01.2014 zum ersten Gesprächskreis im neuen Jahr. Während Gastraum und ein weiterer kleinerer Nebenraum des Treffpunkts bereits voll belegt waren, wollte man sich im Nebenzimmer der Themensammlung, sowie der Frage widmen, wie man die verschiedenen Erfahrungshintergründe der Teilnehmer berücksichtigen kann. Dass selbst die Rahmenbedingungen, wie gestresste Bedienungen, im mehr als gut besetzten Restaurant und eine gute Teilnehmerzahl des GK SundMehr, Initiatoren, Kellner und Besucher vor eine Herausforderung stellten, zeigte sich an diesem Abend mehrfach und warf später, bei der Themensammlung, die Frage auf, wie man insbesondere beim Besuch von Referenten der Situation gerecht werden kann. Ein Vorschlag bestand darin, dass in solchen Situationen diejenigen, die essen wollen, früher kommen, sodass beim eigentlichen Thema zur Entlastung des Personals nur noch Getränke geordert werden müssen.
Mehrfach wurde die Vorstellungsrunde, bei der jeder sagen sollte, wie lange er seine Erfahrungen mit SM bereits hat und was er davon in diesen Kreis einbringen könne, durch Essens und Getränkebestellungen, wie auch Lieferungen unterbrochen und zog sich hin. Die Angaben der Teilnehmer waren dabei sehr unterschiedlich, von zwei oder weniger Jahren, über ein relativ zügiges "Durchstarten" hinsichtlich Praxis, seit 6 Jahren, bis zu anderen die ihre Erfahrungen seit sie denken konnten angaben, worunter einige auch Situationen in zurückliegenden Beziehungen einschlossen, denen sie erst nachträglich das Prädikat "SM" verleihen würden.
Dass das Gegenüber nicht versteht, was man meint, wenn man von SM spricht - oder die entsprechenden Erfahrungen nicht nachvollziehen kann, sodass es zu Missverständnissen kommt, war einem Teilnehmer, besonders in emotionaler Hinsicht innerhalb der Szene noch nie vorgekommen. Es herrsche eine gute, allgemeine Toleranz. Dem widersprachen andere und erwähnten, dass Begrifflichkeiten, die jeder kennt, doch unterschiedlich gefüllt und gefühlt werden. Eine Möglichkeit wäre dann der konstruktive Austausch, aus Interesse am anderen, wurde eingeworfen. Jedoch sei es wichtig, dass entsprechende Begriffe zunächst klar definiert würden, ergänzte jemand. Dabei könnten Unterschiede offen bleiben, jedoch sei es wichtig, dass keine "Wir" Definition aufkäme, sondern eher eine "ich" und "du" Definition, einzelner Empfindungsweisen, wobei natürlich keine Wertung aufkommen dürfe. "Leben und leben lassen", wurde als Maxime vorgeschlagen, wobei seitens Moderator die Frage gestellt wurde, ob Diskussion und Austausch nicht gerade von der Differenz lebe. Wenn jeder zufrieden sei, wie er und andere seien, worüber gälte es dann zu sprechen? Widerspruch regte sich hier, denn dass man sich und andere o.K. fände, müsse ja dem Interesse am anderen nicht entgegenstehen. "Es kann auch interessant sein, rauszufinden, wie der andere denkt und fühlt".
Dass dies oft bei Diskussionen zwischen SMern und Fetischisten schwierig sei, berichtete ein Anwesender und erwähnte ein Beispiel aus dem Bereich "Domestic Discipline", bei dem die Betreffenden angaben, dass es rein gar nichts mit Erotik zu tun habe, wiewohl manch SMer das Beschriebene durchaus unter den Begriff "DS" laufen lassen würde - oder könnte nur ein BDSMler das so sehen? Wie viele Schubladen gibt es denn überhaupt? Geht es um ein "richtig" und "falsch"?
Es gibt immer feinere Unterkategorien und mancher findet es schon gut, sich anhand von Beispielen auszutauschen - Grundlage müssten immer klare Begriffsdefinitionen sein. "Ich muss nicht alles gut finden, auch wenn ich den anderen akzeptiere" meinte ein Teilnehmer und berichtete von riskanten Praktiken, bei denen andere sich schon berufen fühlen könnten, einzugreifen. "Toleranz kann auch Desinteresse bedeuten", kam dann ein Einwand. Jeder könne dann machen, was er wolle, gerade weil er dem anderen egal sei. Begegnung zwischen Menschen würde dann schwammig, nicht mehr greifbar. Zwischen Ablehnung und voller Zustimmung schlug einer dann als dritten Weg vor, Gemeinsamkeiten zu suchen. Und dennoch: muss es auch in Ordnung sein, dass einen etwas nicht interessiert. Dabei kann man auch den Schluss ziehen, dass man sich rumdreht und geht. In der SM-Szene wird oft so ein Gefühl erzeugt, als seien alle eine große Familie - dabei werde manche Online-Kommunikation diesem Selbstbild alles andere, als gerecht. Doch zur SM-Szene zu gehören, muss eben nicht bedeuten, dass man alles gut finden muss um dazu zu gehören. Um den Bogen zur Themenfindung zu nehmen und der Bedienung die Gelegenheit zum Servieren mehrere Bestellungen zu geben, wurde dann eine vorzeitige Pause eingelegt, nach der dann folgende Themen gesammelt wurden, die von den Initiatoren noch sortiert werden müssen:
Februar: Pfarrer zu Gast: Kirch und SM - bzw: warum fühlt sich jemand Sündig obwohl er noch nie mit jemand über SM sprach.
Noch nicht terminiert:
* Wozu ÖA (Parallelen zwischen der Schwul-Lesbischen Bewegung und SMern, als Gast ein Organisator des Schwul-Lesbischen Zentrums Weißenburg) - übernimmt Andreas
* Dazu gehörig oder getrennt: Mit Presse (SM als Bestandteil sexueller Vielfalt) [Identität?]
* Polizei (Joe nimmt wieder Kontakt auf)
* Spanking, Flag oder Rollenspiel
* Elternschaft und SM - Was sag ich meinem Kinde? [Passt zu Identität - also nachfolgend oder in Vorbereitung]
* Treffen der Generationen - wieder mit SMJG
* Wie genau hätte ich es denn gern (Wozu Schubladen - Differenziert in BD, SM, DS, Flag, Spanking, Fetisch... oder ist es einfach Sex?)
* Wieviel Ernst ist im Spiel? (liegt eigentlich fertig auf meiner Festplatte)
* Wie leb ich meinen Sadismus? (ohne mich zu vergessen? Die Kontrolle zu verlieren? Noch safe zu sein? Die Beziehung nicht zu zerstören? Was kickt?)
Weihnachtsbasteln

Veranstaltungsdaten:

Datum: 31.01.2014
Uhrzeit 20:00 Uhr
Ort:
Anfahrt:

Anfahrt über B 14/B29:
Ausfahrt Fellbach-Süd, dann Richtung Kernen-Rommelshausen, nach der Ortseinfahrt (Kernen-Rommelshausen) im ersten Kreisverkehr rechts in die Waiblinger Straße einbiegen, diese macht dann einen Linkskurve, danach in die Hauptstraße rechts einbiegen (unmittelbar nach der Bäckerei), der Straße folgen, das Gasthaus befindet sich an der linken Straßenseite

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrmittel siehe Homepage der VVS

Kontakt: info@SundMehr.de