Nachdem das Virus und die ihm gewidmeten Maßnahmen den Versuchen, uns zu treffen, immer wieder einen Strich durch die Rechnung machte, wollen wir es jetzt erneut wagen.
Wir freuen uns darauf, möglichst viele Teilnehmer wiederzusehen, um zu besprechen, wie wir die Treffen gestalten können. Um nicht den Überblick zu verlieren, welche der zwar gesammelten, dann aber doch verschobenen Themen uns immer noch interessieren, wäre es gut, wenn wir uns bei aller Wiedersehensfreude einem Themencheck zu unterziehen, ohne die Themen schon auszudiskutieren. Offen ist seit der letzten Themensammlung noch:
- Was macht Lust andere zu quälen?
- Sicherheit (Wer macht mich frei, wenn mein Dom vom Blitz getroffen wird?)
- Öffentlichkeit (warum, wo, wie weit?)
- Vor und nach einer Session? Wie geht's uns, wie wünschen wir es uns?
- Einsteiger? Wie habe ich meine Neigung entdeckt - und was habe ich dann gemacht?
- therapeutische Implikationen zu BDSM?
- Gesellschaftspolitik (Prostitutionsschutzgesetz / Politiker einladen?)
- Wan traue ich mich raus? (Voraussetzung über SM zu sprechen)
- Moralvorstellungen der Kirche? (Möglichst mit Gast)
- BDSM als Weltanschauung?
Nutzt also diese Gelegenheit, wer weiß, ob im Herbst die fünfte Welle auf uns zu kommt und uns erneute Einschränkungen drohen!
Wie die Regeln für die Treffen in einer öffentlichen Gaststätte aussehen, ist noch nicht klar. Sofern wir mehr wissen, versuchen wir sie dann auch hier einzupflegen. Bitte informiert Euch auch selbst über die geltenden Regeln.
Und wie davor auch, wechseln wir ab 10 Personen vom kostenfreien Nebenraum in den roten Salon - legen dann aber die Raummiete gemeinsam zusammen (pro Nase, etwas mehr als 3,- ?)
Damit wir abschätzen können, wie viel wir sind, bitten wir um Anmeldung über info@SundMehr.de .
Wer vor allem etwas essen will, sollte nach Möglichkeit eine Stunde früher erscheinen, damit gehäufte Bestellungen den Gesprächsverlauf nicht zu sehr beeinträchtigen.
Bitte beobachtet die bekannte Mailingliste damit Ihr mitbekommt, wenn es kurzfristige Änderungen gibt!
Fünf Teilnehmer und eine Teilnehmerin trafen sich am 26.03. im Gesprächskreis SundMehr - darunter auch ein Erstbesucher. Die kleine Gruppe bot die Möglichkeit, sich nach der Vorstellungsrunde ganz persönlich auf die Fragen des in der BDSM-Szene noch kaum bewanderten Erst-Teilnehmers auszutauschen. Immer wieder verblüffend, wie sehr sich die Erfahrungen bezüglich SM doch ähneln: Seit langem die entsprechenden Neigungen in sich getragen, rund um die Adoleszenz sich ihrer vollends bewusst geworden, dann versucht, sie in eine Beziehung zu integrieren und daran mehr oder minder gescheitert - die Mehrheit der Anwesenden kannte das aus der eigenen Biographie.
Doch auch verblüffend, wie unterschiedlich der Umgang dann im Detail doch ist: während der eine sich der psychischen Krankheit nahe fühle und lange unter dem Gefühl "andres zu sein" litt, war dies bei anderen gar kein Thema. Noch nicht mal als SMer gefühlt hatte sich einer, während er bereits mit 16 rückblickend BDSM praktizierte. Eine Anwesende hatte arglos BDSM-Praktiken mit Freundinnen und Cousinen ausprobiert, andere sich erst im späten Erwachsenen-Alter der BDSM-Szene zugewandt, um sich dort suchend auszuprobieren und festgestellt, dass es auch hier Klischees und Konventionen gibt mit denen sie sich nicht identifizieren wollen.
Bewirkt die Asynchronizität des SM - also die Tatsache, dass zwei Personen, die in diesem Kontext erotisch miteinander agieren, grundlegend verschiedene Gefühle erleben, weil es etwas anderes ist, die Gerte in der Hand zu haben als in der selben Situation fixiert auf dem Bett zu liegen - die Falle im Kopf, dass wir einfach nur das komplementäre Gegenstück benötigen, damit die Beziehung stimmmt? Sehen wir darüber hinweg, dass auch Sadomasochisten gar nicht anders funktionieren, als andere Liebende - und Sex auch bei ihnen ausgehandelt und erspürt werden muss, sofern auch noch Liebe und Beziehung hinzu kommt? Ist es möglich, in die Welt des SM nur für die Session einzutauchen und im Alltag eine ganz normale Beziehung auf Augenhöhe zu führen?
Interessante Fragen, die im Gespräch aufkamen, das im Grunde genommen schon das avisierte Thema "Wie habe ich meine Neigungen entdeckt und wie ging es weiter" vorweg nahm.
Bereits in Vorbereitung ist der Abend mit dem Fachkundigen Buchautor zum Thema "Was macht Lust, andere zu Quälen", bei dem es um mögliche Erklärung für den erotischen, einvernehmlichen Sadismus gehen wird.
Der Abend, rund um das Thema des Prostitutionsschutzgesetzes wird wohl geteilt werden, um zunächst die Innensicht, später mit Vertretern der gesellschaftlichen Öffentlichket ins Gespräch zu kommen. In diesem Kontext könnte es auch im Herbst um die Frage nach Öffentlichkeit oder, wann man sich mit etwas heraus traut, gehen. Und im Frühsommer kann es dann um das Thema "Sicherheit" gehen.
Als potentiell weitere Themen wären die Frage, ob eine Female-Lead-Relationship (FLR) immer etwas mit BDSM zu tun hat, oder - wie es wohl auch im amerikanischen Sprachraum vorkommt, ganz getrennt davon gelebt werden kann, sowie die Frage, welche Erfahrung Personen haben, für die sich die Welt des SM nur beim Betreten des Spielzimmers öffnet und die ihren Alltag nicht durch SM erotisieren wollen.
Datum: | 25.03.2022 |
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Uhrzeit | 20:00 Uhr |
Ort: | |
Anfahrt: |
Anfahrt über B 14/B29: Anfahrt mit öffentlichen Verkehrmittel siehe Homepage der VVS |
Kontakt: | info@SundMehr.de |